
Die allermeisten Leser dürften den Hersteller aus Kalifornien kennen – das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass die von Jim Felt im Jahre 1994 gegründete Marke schon in fast allen Radsport-Bereichen aktiv war. Aus dem Triathlon-Bereich stammend, entwickelte Felt dann auch Rennräder und expandierte schließlich in den BMX- und auch den MTB-Bereich. Mittlerweile sieht man auch viele Fatbikes, Kinderräder, Cruiser und Commuter aus Irvine, USA. Welche Neuheiten es im MTB-Bereich von Felt gibt und was wir in Zukunft erwarten können, erfahrt ihr hier.
Was viele Leute nicht wissen: hinter den vielen Fahrrädern bei Felt steht nur ein vergleichsweise kleines Entwicklerteam aus zehn Ingenieuren und vier Produktmanagern. Um die Konzentration voll auf die wichtigsten Bikes lenken zu können, werden ab diesem Jahr keine Kinderfatbikes, Cruiser und BMX mehr angeboten.
Auch bei den Mountainbikes soll die Modellpalette etwas reduziert werden. Grundsätzlich lässt sich die Produktpalette in die zwei Produktkategorien Hardtails und Fullys unterteilen. Wir möchten kurz auf die Neuheiten für 2016 eingehen. Auch bei Felt hat man natürlich die neusten Trends bei aktuellen Bikes erkannt, bei einigen schon Neuerungen umgesetzt und will bei den anderen jetzt nach und nach auf diese eingehen. Dabei hat man vor allem folgendes im Auge:
- 1-fach Antrieb
- breiterer Lenker
- kürzer Vorbau/längeres Oberrohr
- breitere Felgen
- dickere Reifen
- kürzere Kettenstreben
- Platz für lange versenkbare Sattelstützen
Hardtails für Erwachsene
Felt 7 Series: Einsteigerhardtail
Die 7 Series stellt den günstigen Alu-Hardtail-Einstieg in die Welt von Felt dar und kommt mit 27,5″ Laufrädern.
Felt 9 Series: Gehobenes Hardtail
Die 9 Series steht über etwas über der 7 Series und so sind Modelle mit Alu oder in den höheren Ausstattungsvarianten auch mit Carbon erhältlich.
Felt Surplus: Plus-Hardtail
Komfort, Traktion und Kontrolle – das soll das Felt Surplus mit der 27,5″+ Bereifung bieten. Das Bike kommt mit 2,8″ Bereifung, kommt aber auch mit 3″ zurecht. Beim Plus-Hardtail kommt der Boost-Standard und ein BB92 Innenlager zum Einsatz. Die Kettenstrebenlänge beträgt 440 mm, der Lenkwinkel liegt bei 68°.
Wir nahmen das Surplus mit auf eine kleine Runde auf die Trails um Wiesbaden. An der Front werkelt eine Pike mit 120 mm – unauffällig und für das Plus-Hardtail eine gute Wahl. Im Uphill überzeugt das Surplus mit massig Grip. Die Sitzposition ist angenehm und dank der Verbindung von langen Kettenstreben und langem Vorbau hat man viel Druck auf der Front.
Im Downhill sorgt der recht steilen Lenkwinkel bei hohen Geschwindigkeiten sehr schnell für ein kippliges Gefühl. Durch den langen Hinterbau ist das Bike etwas träge und es braucht ein wenig Nachdruck, um das Surplus aufs Hinterrad zu ziehen. Zudem sorgt der lange Vorbau für ein indirektes Lenkverhalten – wer den Schwerpunkt nicht nur auf lange Touren legt, sollte eventuell auf einen kürzeren Vorbau umrüsten.
Felt DD: Fatbike
Das Felt DD ist das dicke Hardtail aus dem Hause Felt. Vom Einsatz auf dem Trail bis hin zu langen Bikepacking-Abenteuern soll das Fatbike der richtige Begleiter sein. Bei dem neuen Modell kommt eine überarbeitete Starrgabel, die aus einem Stück gefertigt wird und dadurch steifer sein soll, und für den Schlauchlos-Betrieb vorbereitende Felgen zum Einsatz. Das Top-Modell setzt weiterhin auf eine RockShox Bluto Federgabel.
Fullys
Felt setzt bei den Fullys Decree und Edict auf die eigene Active Stay Technologie. Dabei steht die Schwinge schon leicht unter Druck, was die Empfindlichkeit des Hinterbaus für kleine Schläge verbessern soll. Ab 30 % Ausnutzung des Federwegs soll der Hinterbau dank der Eigenschaften des Carbons deutlich progressiver werden.
Decree: 27,5″ Trailbike
Das 27,5″ Trailbike Decree kommt mit 140 mm Federweg am Heck, 150 mm an der Front, aufgeräumter interner Kabelführung und interner Vorbereitung für eine Di2 Batterie. Spezielle Kabelhalter sorgen dafür, dass die intern verlegten Züge nicht klappern.
Die Umwerferaufnahme kann abgeschraubt werden, wenn sie nicht genutzt wird und hinterlässt einen cleanen Look. Auch eine ISCG05-Aufnahme ist vorhanden. Bei den Ausstattungsvarianten 1 und 2 kommt beim Rahmen Textreme Carbon zum Einsatz, bei den Modellen 3 und 4 „normales“ Carbon. Das hochwertigere Textreme Material hilft den Konstrukteuren, bei den Topmodellen Gewicht zu sparen.
Edict: 29″ XC Fully
Das 29″ XC Fully Edict kommt mit 100 mm Federweg am Heck und 120 mm an der Front. Das leichte Bike kommt mit Felts Active Stay Technologie und bietet einen effizienten Hinterbau für die XC-Strecken dieser Welt. Der Lenkwinkel bleibt mit 71,5° relativ steil, die Kettenstreben mit 450 mm vergleichsweise lang.
Weitere Informationen
Website: www.feltbicycles.com
Text & Redaktion: Sebastian Beilmann | MTB-News.de 2016
Bilder: Sebastian Beilmann